Liebe Freunde des Hauses Kröll!
In dieser Woche bin ich (Ilka – der Herbergsvater musste die Katzen hüten) mal wieder nach Johnsbach gefahren, um im Haus Kröll nach dem Rechten zu sehen.
Sensationelle Erkenntnis: Auch im Johnsbachtal hält allmählich der Frühling Einzug. Ich habe sogar schon den ersten Föhntag erlebt.
Die Frühblüher färben den Waldboden schon bunt.
Sogar der Pestwurz streckt schon seine Fühler nach der Frühlingsluft aus.
Auch die Frösche waren offenbar schon aktiv.
Den Fußballern juckt es schon in den Füßen.
Der Winter scheint doch recht hart gewesen zu sein. Das Türschloss war so vereist, dass es ausgetauscht werden musste. Auch die morschen Ulmen, die dem Ulmensterben vor ein paar Jahren zum Opfer gefallen waren, haben die Winterstürme nicht überstanden.
Die junge Familie, die den Winter über im Haus Kröll gewohnt hat, hat alles sehr ordentlich hinterlassen. Wie mir die Mutter erzählt hat, haben ihre zwei und fünf Jahre alten Töchter dort einen ziemlichen „Sprung“ gemacht. Die Ältere spricht jetzt viel flüssiger und interessiert sich für Pflanzen, Buchstaben und alles Mögliche. Die Jüngere hat ihre kleine Klophobie überwunden – die wohl jeder entwickeln würde, der sich, wie es vorher auf dem Hof der Familie der Fall war, bei Minusgraden auf ein unbeheiztes Klo gehen müsste.
Die Eltern haben den Aufenthalt im Haus Kröll für eine Neuorientierung genutzt. Sie ziehen jetzt nach Oberösterreich zu einem alten Bauernpaar, das selbst kinderlos geblieben ist. Diesem werden sie auf dem Hof zur Hand gehen.
Wieder ist die warme Atmosphäre im Haus Kröll hervorgehoben worden, durch die man sich dort gleich zu Hause fühle. Genau dies war ja auch der Eindruck, den wir, Eure Herbergseltern, hatten, als wir das Haus zum ersten Mal betreten haben. Deshalb haben wir uns ja auch bemüht, so wenig wie möglich zu verändern.
So kann man wohl sagen, dass der Geist jener, die diese Atmosphäre geschaffen haben – also der Hermines und ihres Gatten (den wir leider nie kennengelernt haben) –, den jungen Leuten den Boden für ihre Neubesinnung bereitet haben. Tatsächlich sind es in einer Lebenskrise ja oft nicht die wortreichen Ratschläge vermeintlicher Experten, die einem helfen. Was einen weiterbringt, ist nicht selten eher eine Nähe anderer, die einem das Gefühl des Aufgehobenseins und des Angenommenseins vermittelt, wodurch man wieder Zutrauen fasst zu den eigenen Kräften.
Da das Haus Kröll ja noch bewohnt war, als ich in Johnsbach war, habe ich mich dieses Mal beim Kölbl-Wirt einquartiert. Das war auch mal ganz nett: familiäre Atmosphäre, super schmackhaftes Essen – aber da erzähle ich Euch wahrscheinlich nichts Neues.
Das Häuschen ist nun also wieder frei und wartet auf Euch. Einige von Euch haben Hermine ja noch gekannt und wissen, wie gerne sie Gäste hatte. Aber auch die unter Euch, die sie nicht kennenlernen durften, werden vielleicht doch etwas von der gastlichen Atmosphäre gespürt haben, die sie mit ihrem Mann im Haus Kröll geschaffen hat. Es wäre doch schade, das in diesem Jahr nicht zu nutzen
Bislang haben nur Hermines treuster Enkel Manuel und eine Kollegin ihren Besuch angekündigt. Hier seht Ihr, wann das Haus noch frei ist: Buchungen
Auf Euer zahlreiches Kommen freuen sich
Eure Herbergseltern
Ich habe mal noch die Stimme der Enns und die des Johnsbachs aufgenommen – was sie uns wohl sagen wollen?
Bildnachweis: Fotos Ilka Hoffmann, Bild mit Kind: Andi Graf (pixabay)